Veranstaltungsarchiv

Was bedeuten die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine für uns? Was folgt daraus für unser Handeln?

Lichtenberg Gespräch 2022
Dokumentation
Video per Klick laden
Mit dem Laden des Videos werden Verbindungen zu YouTube / Google aufgebaut. Mehr erfahren
Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine – Was bedeuten sie für uns und unser Handeln?
Foto: privat, Medien mit Berichten zur Ukraine
Termin: 05.11.2022
Uhrzeit: 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
Veranstaltung in Kooperation mit der Deutschen Kommission Justitia et Pax.

Der Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine geht mit vielfältigen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen einher. Dabei handelt es sich nicht um scheinbar zu vernachlässigende „Kollateralschäden“, sondern um eine fundamentale Beschädigung der Grundlagen des friedlichen Zusammenlebens in Europa. So einfach es ist, diese Sachlage zu beschreiben, so schwierig ist es, in der täglichen Praxis angemessen auf diese Lage zu reagieren. Die Bilder von Butscha und Irpin lösen vielfältige Reaktionen aus: Angst, Wut, Entsetzen, Trotz, Gefühle der Ohnmacht und Überforderung. In ihnen spiegelt sich der Umstand, dass angesichts der Verbrechen in der Ukraine unsere persönlichen wie sozialen Identitäten herausgefordert sind.

Die Notwendigkeit, auch in diesen Zeiten politisch handlungsfähig zu bleiben und einen umfassenden Blick auf die weltpolitische Lage zu haben, steht in Spannung mit der Notwendigkeit, sich nicht an die Gewalt zu gewöhnen und die Opfer der Gewalt nicht allein zu lassen. Gleichgültigkeit, Verdrängung und Kompensation würden sich politisch als ebenso problematisch erweisen, wie ausschließliche Fokussierung auf die Verbrechen in der Ukraine.

Im Rahmen des Lichtenberg Gesprächs 2022 wollen wir der Bedeutung der Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine nachgehen. Dazu sollen vier Podiumsgäste mit unterschiedlichen Geburtskontexten und Biographien miteinander ins Gespräch gebracht werden. Gemeinsam soll der jeweilige Zugang zu und der Umgang mit den Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine reflektiert werden, um nicht zuletzt die Frage zu erörtern, was daraus für unser Handeln folgt.

 Podium:

  • Pfarrer Dr. Petro Terletskyi, Ukrainische Katholische Universität und Apostolische Exarchie für katholische Ukrainer in Deutschland
  •  Dr. Uta Gerlant, MEMORIAL Deutschland
  •  Tareq Alaows, Experte für Asyl- und Migrationspolitik und flüchtlingspolitischer Sprecher von PRO ASYL
  • Marieluise Beck, Direktorin Ostmitteleuropa/Osteuropa am Zentrum Liberale Moderne
  • Moderation: Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer der Deutschen Kommission Justitia et Pax

Im Anschluss sind die Teilnehmer zu einem kleinen Empfang eingeladen.

Für die Teilnahme in Präsenz nutzen Sie bitte das Anmeldeformular auf dieser Seite. Falls zum Zeitpunkt der Veranstaltung für die Präsenzteilahme besondere Corona-Auflagen gelten, werden wir dies im Hygienekonzept der Katholischen Akademie auf der Startseite der Homepage vermerken.

Die Veranstaltung kann auch über einen Livestream mitverfolgt werden, der unter folgendem Link erreichbar ist: https://youtu.be/-iiLAts4k8c

 

Über das Lichtenberg Gespräch

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax und die Katholische Akademie Berlin veranstalten jährlich am 5. November, dem Gedenktag des Seligen Bernhard Lichtenberg eine Abendveranstaltung zu einem menschenrechtlichen Thema.

Bernhard Lichtenberg war zur Zeit des Nationalsozialismus Domprobst in Berlin. Als solcher leitete er ab 1938 das „Hilfswerk beim Bischöflichen Ordinariat Berlin”, das vielen Katholikinnen und Katholiken jüdischer Abstammung bei der Emigration aus Nazi-Deutschland half. Lichtenberg protestierte gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes auch öffentlich lautstark und setzte sich für den Frieden ein. Aufgrund seines Widerstandes wurde Lichtenberg schließlich verhaftet und verstarb, während er in das KZ Dachau deportiert werden sollte. Vor seiner Verhaftung 1941 betete Lichtenberg täglich öffentlich auf seiner Kanzel in der St.-Hedwig-Kirche für die Opfer des NS-Regimes, insbesondere auch für seine jüdischen Mitbürgerinnen und -bürger.

Lichtenbergs außerordentlicher Einsatz für die Menschenwürde und den Frieden dienen uns auch heute noch als Vorbild. An seinem Gedenktag wollen wir daher aktuellen menschenrechtlichen Problematiken Aufmerksamkeit verschaffen und Lösungsansätze diskutieren.

 

Referenten
Gastreferenten
Dr. Uta Gerlant
Tareq Alaows
Marieluise Beck
Dr. Jörg Lüer (Moderation)
Verantwortlich
Kooperationspartner
Justitia et Pax
zur Webseite