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Der Kapitalismus war in seinen Anfängen eine Utopie. Als sie der britische Nationalökonom Adam Smith, ein Moralphilosoph, entwarf, wurde er verspottet. Wer heute als renommierter Wirtschaftshistoriker die Entwicklung des globalen Kapitalismus untersucht und ihn als eine Option für die Armen bezeichnet, wird in den Sozialen Medien schnell zum Hassobjekt. Zur gleichen Zeit sagt Wladimir Putin in einem Interview mit der “Financial Times”, dass liberale Ideen “ihren Sinn bereits überlebt” hätten und in der künftigen Gesellschaft nicht mehr gebraucht würden.
Besonders in der Migrationsgesellschaft brauchen Menschen die Hoffnung, dass sie durch eigene Arbeit für ihre Kinder eine gute Ausbildung und den sozialen Aufstieg ermöglichen können. Vielen gilt der Kapitalismus nur als erträglich, wo er mit einem starken Wohlfahrtsstaat verkoppelt wurde. Umgekehrt speist sich der anwachsende Wohlfahrtsstaat aus einer wachsenden Wirtschaft. Das Unbehagen im Kapitalismus ist nicht neu, artikuliert sich heute aber wieder stärker.
Heute stehen wir vor den planetaren Grenzen und dem Ende des beständigen wirtschaftlichen Wachstums. Aber neben Ökologie geht es auch um Gemeinschaft: Wie hängen Kapitalismus, Freiheit und offene Gesellschaft zusammen? Autoritäre Lösungen, die Feinde der offenen Gesellschaft sind weltweit auf dem Vormarsch. Demokratie und Durchlässigkeit einer Gesellschaft sind jedoch untrennbar aufeinander bezogen. Wie stellen wir sicher, dass an Chancen auf Bildung und sozialen Aufstieg alle teilhaben können? Geht das auch mit neuen Formen der Vergemeinschaftung und ist Freiheit dabei entbehrlich?
Programm
ab 11.00 Uhr Einwählen in Zoom möglich
11.30 Uhr Begrüßung: Dr. Maria-Luise Schneider und Dr. Michael Hartmann
11.35 Uhr Statement: Prof. Dr. Birger P. Priddat, Seniorprofessor für Wirtschaft und Philosophie, Witten
11.45 Uhr Statement: Prof. Dr. Karen Horn, Dozentin für ökonomische Ideengeschichte und Wirtschaftsjournalismus und freie Publizistin, Zürich
11.55 Uhr Gespräch mit den beiden Vortragenden
Ende gegen 12:35 Uhr.
Eine Anmeldung per E-Mail an information@katholische-akademie-berlin.de ist nicht erforderlich, hilft uns aber bei der Vorbereitung. Bitte melden Sie sich mit Ihrem Vor- und Nachnamen und Ihrer E-Mail-Adresse an mit dem Stichwort „Anmeldung Kapitalismus und Gemeinschaft, 8. April 2021“.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer können schriftlich Fragen im Chat einbringen, die im letzten Teil der Veranstaltung von der Chat-Moderation gebündelt in das Gespräch eingebracht werden.
Die Handreichung zum Download gibt eine Einführung in die Nutzung der wichtigsten Zoom-Funktionen für Teilnehmetr.