Shulamit Bruckstein und Navid Kermani haben vor zehn Jahren am Berliner Wissenschaftskolleg das visionäre Projekt einer Jüdisch-Islamischen Akademie initiiert. Sie will – entgegen der Engführung europäischer Identität auf ein “jüdisch-christliches” Erbe und entgegen der kolonial geprägten geo-politischen Ordnungen der Welt – die kosmopolitischen weltweit verflochtenen Dimensionen jüdischer und islamischer Literaturen, Künste und Philosophien erforschen.
In der Folge hat Shulamit Bruckstein mit ihrer Ausstellung “TASWIR – Islamische Bildwelten und Moderne” im Berliner Gropius-Bau den Blick auf eine Moderne eröffnet, die nicht nur westlich genannt werden kann. Sie spricht über das Projekt der Jüdisch-Islamischen Akademie, seine Aporien und sein Scheitern, über das TASWIR Projekt, und die Vision einer Renaissance jüdischer und islamischer kosmopolitischer Traditionen.
Zur Referentin: A.S. Bruckstein Çoruh, Philosophin / Kuratorin. Gründung und Leitung von ha’atelier – platform for philosophy and art; Kuratorin der Ausstellung „TASWIR – Islamische Bildwelten und Moderne“ im Martin-Gropius-Bau Berlin 2009–1; Direktorin von TASWIR pojects. Gründung und Leitung des internationalen Projekts Jüdische und islamische Hermeneutik als Kulturkritik am Wissenschaftskolleg zu Berlin 2002-05 zusammen mit Navid Kermani und Angelika Neuwirth; Stiftungsprofessuren im In- und Ausland, u.a. Rudolf-Arnheim-Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin 2003-04. Zahlreiche Publikationen zur Jüdischen Philosophie, u.a. Vom Aufstand der Bilder. Studien zu Rembrandt und Midrasch mit einer Skizze für eine zukünftige jüdisch-islamische Werkstatt für Wissenschaft und Kunst (2007).