Die Organisation von kollektiven Identitäten ist für das Christentum – und genauer für die das Christentum gesellschaftlich organisierenden und repräsentierenden Kirchen – eine dauernde Versuchung: Was bedeutet es, wenn “Christlichkeit” einem Volk oder Land als kollektive Identität zugeschrieben wird? Welche Versuchungen sind damit verbunden, und welche Auswirkungen hat es auf das Christentum selbst, wenn es in dieser Weise seine gesellschaftliche Relevanz behauptet oder seitens politischer Akteure zugewiesen bekommt? Kann (oder soll) das Christentum in anti-identitärer Weise organisiert und gesellschaftlich repräsentiert werden?