Am 16. November 1989 wurde die Jesuiten-Kommunität in San Salvador während des Bürgerkriegs von Mitgliedern der salvadorianischen Armee überfallen. Acht Personen, sechs Jesuiten sowie die Köchin und ihre Tochter, wurden an der UCA (Universidad Centroamericana José Simeón Cañas), der Jesuiten-Universität ermordet. Dieses brutale Verbrechen markierte einen Wendepunkt in der Geschichte El Salvadors. Die Erinnerung an die Märtyrer spielt bis heute eine wichtige Rolle in der Gesellschaft.
Im Rahmen dieses Abends soll der Ereignisse von 1989 gedacht und ihrer heutigen Bedeutung nachgespürt werden. Dazu werden P. Martin Maier SJ, der damals in El Salvador war, und Dr. Theresa Denger, die heute für die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe/Agiamondo im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) an der Universität in San Salvador arbeitet und über die Theologie des Martyriums von P. Jon Sobrino SJ promoviert hat, einführen. Anschließend soll in einem Gespräch mit ihnen sowie mit Schwester Mirjam OCD vom Karmel Regina Martyrum und Dr. Jörg Lüer, stellv. Vorsitzender der Maximilian-Kolbe-Stiftung der Frage nach der Bedeutung der Märtyrer und Märtyrerinnen für die Kirche und ihren Beitrag zu gesellschaftlicher Versöhnung zwischen Orientierung, Überforderung und Opferkult nachgegangen werden.
Der Abend wird moderiert von Dr. Friederike Repnik, Beraterin für den Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit und Versöhnungsprozessen bei der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe/Agiamondo.