Was macht das Leben lebenswert?
Liebe Freundinnen und Freunde des Erzählcafé,
herzlich willkommen zu unserem ersten Treffen nach der Sommerpause.
Goethe sagt in seinem fünfundsiebzigsten Lebensjahr zu Eckermann:
„Man hat mich immer als einen vom Glück besonders Begünstigten gepriesen; Allein, im Grund ist es nichts als Mühe und Arbeit gewesen, und ich kann wohl sagen, daß ich in meinen 75 Jahren keine vier Wochen eigentliches Behagen gehabt.“ (Johann Wolfgang von Goethe zu Eckermann, 27.1.1824)
Goethes pessimistischer Rückblick auf sein Leben soll uns hier weniger beschäftigen, als die vier Wochen eigentliches Behagen:
Das kennen wir alle: Ein Moment in dem plötzlich etwas von einem abfällt. All das, was das Leben schwer und nicht lebenswert erscheinen lässt, was vorher in Bruchstücke zerfallen war, klingt auf einmal zusammen. Eine Ruhe, eine Behaglichkeit breitet sich aus, Zustimmung erfüllt die Seele. Ja, so sagt man zu sich selbst, so kann man’s aushalten.
Darüber wollen wir uns austauschen. Geschichten erzählen, wie wir uns zurücklehnen, die Füße von uns strecken und, wie das Sprichwort sagt, den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Natürlich sind Sie auch herzlich willkommen, wenn Sie nur zuhören möchten. Ohne Zuhörer gibt es schließlich keine Geschichten.
Herzlich
Ihr Peter Gößwein