Hermann Cohen (1842–1918) argumentierte für eine biblisch-rabbinische Tradition der Nächstenliebe und der Fremdenliebe. Ihre Ausarbeitung ist ein vernachlässigtes Leitmotiv seines philosophischen Lebenswerkes.
Der Abend entfaltet Hermann Cohens Blick auf Nächstenliebe in drei Kontexten:
1. Zunächst wird Cohens Verständnis von Nächstenliebe in den diskursiven Rahmen jüdisch-christlicher Beziehungen eingeordnet. Das Christentum begegnet dabei als die meist ungenannte Voraussetzung, die den Hintergrund eines heute hegemonialen Universalismus bildet.
2. Muss die Rolle der Nächstenliebe im Rahmen von Cohens Konzept einer Ethik erläutert werden, die im Gesetz begründet ist.
3. Gilt es, die Bedeutung der Nächstenliebe für Cohens Projekt einer Theorie des Judentums als “Religion der Vernunft” zu konturieren.
Der Vortrag findet auf Englisch statt. Fragen auf Deutsch sind jedoch möglich. Sie sind herzlich eingeladen, sich an diesem Gespräch zu beteiligen!