Veranstaltungsarchiv

Streit der Autoritäten

Spinoza über Gott, Natur und Wissen
Termin: 08.02.2013
Uhrzeit: 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Die Debatten über den Naturalismus, über Gentechnik und ihre ethische
Betrachtung, ja generell zum Verhältnis von Machbarkeit und Gegebenheit
in den verschiedenen Perspektiven von Anthropologie, Bio-, Kultur- und
Sozialwissenschaften ebben nicht ab. Alles scheint – verkürzt – immer
wieder auf die Entscheidung hinauszulaufen, Gott oder Natur. Das sechste Berliner Kolloquium Junge Religionsphilosophie hat eingeladen, dieser Alternative systematisch und ideengeschichtlich nachzugehen. Eine Art Patron und der Hebelpunkt des Nachdenkens wird dabei der in den Niederlanden beheimatete Philosoph Baruch Spinoza (1632-77) sein, dessen Überlegungen im 17. und 18. Jahrhundert für Furore und für Aufruhr sorgten.

Zum Auftakt des Kolloquiums stellt der Philosoph Martin Saar in seiner Vorlesung, die das Kolloquium auch für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich macht, diesen Denker vor: Anhand der seinerzeit hitzigen und religionskritischen Debatte um die anonym veröffentlichte Schrift Tractatus theologico-politicus (Amsterdam 1670) sowie im Hinblick auf deren Auswirkungen bis hin zum zeitgenössischem Begriff  “radikale Aufklärung” (Jonathan Israel) entfaltet Saar zudem einen philosophisch-weltanschaulichen Horizont, der ahnen lässt, dass der  Streit der Autoritäten damals wie heute nur mit Mühe vermeiden kann, neben den systematischen auch polemische Züge zu tragen.

Referenten
Gastreferenten
PD Dr. Martin Saar, Berlin
Verantwortlich
Martin Knechtges
Kooperationspartner
Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
zur Webseite
Deutsche Gesellschaft für Religionsphilosophie (DGR)