Veranstaltungsarchiv

Sich den Tod geben. Suizid als letzte Emanzipation?

zwei nach zwölf. Gespräch über Gott und die Welt
Dokumentation
Video per Klick laden
Mit dem Laden des Videos werden Verbindungen zu YouTube / Google aufgebaut. Mehr erfahren
Sich den Tod geben. Suizid als letzte Emanzipation?
Termin: 31.03.2021
Uhrzeit: 12:02 – 13:00 Uhr
Ort: Teilnahme nur Online möglich!
Nicht pünktlich und aktuell, sondern rechtzeitig zu spät und auf den Punkt. Kurz und knapp, Erde und Himmel im Blick. Immer wieder mittags. Eine Unterbrechung des Tages, mit interessanten Gästen auf eine kurze Stunde nur...

Über (das Recht auf) Suizid und assistierte Sterbehilfe wird auch in Deutschland leidenschaftlich diskutiert – nicht erst, seit das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 das Verbot organisierter Sterbehilfe für verfassungswidrig erklärte und das Recht auf selbstbestimmtes Sterben betonte.

Jean-Pierre Wils verneint diese Autonomie nicht, sieht die herrschende Dominanz einer Ethik der Freiheit aber kritisch: Könnte das Recht auf selbstbestimmtes Sterben nicht auch den Druck erhöhen, die vermeintlich vernünftige Entscheidung für den Suizid zu treffen, wenn unsere Erwartungen an uns selbst und das Leben, wenn Selbstoptimierung und Verwertbarkeit an ihre Grenzen kommen?

Wils plädiert eindringlich dafür, die Debatte in einem größeren Kontext zu führen, und bietet dafür auf der Basis seines profunden historischen Wissens Orientierung an. Seine These: Erst wenn wir wieder unsere Endlichkeit akzeptieren und sie der kulturellen Verdrängung und Amnesie entreißen, können wir zu einer angemessenen Diskussion über die Sterbehilfe kommen und eine zeitgemäße Politik des Sterbens entwickeln.

In seinem Geleitwort stellt Herbert Prantl das Buch von Jean-Pierre Wils in den Kontext der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 und schreibt:

„Aber: das höchste Gericht war bei seinem Sterbehilfe-Urteil zu giftbecherfixiert. Es hat dem Sterberecht zu viel und dem Lebensrecht zu wenig Raum gegeben. Das Gericht ist von einem klinisch-reinen, einem quasi-heiligen Sterbewillen ausgegangen. Es sind Vereinfachungen, die Jean-Pierre Wils in diesem Buch anschaulich beschreibt.“

Jean-Pierre Wils ist Theologe, Philosoph und Professor für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie. Er lehrt an der Radboud-Universität Nijmegen.

Die Veranstaltung wird mittels der Videokonferenzplattform ZOOM durchgeführt. Mit der Teilnahme am Meeting akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien vom Anbieter (https://zoom.us/de-de/privacy.html). Eine Anmeldung per E-Mail an information@katholische-akademie-berlin.de ist nicht erforderlich, hilft uns aber bei der Vorbereitung.

Sie können dem Zoom-Meeting hier beitreten.

Meeting-ID: 938 9997 1832
Kenncode: 787417

Anleitung für Teilnehmer einer Zoom-Veranstaltung

Sollten Sie ungeübt sein in solchen Meetings, helfen Ihnen sicher die beigefügten Erläuterungen in der PDF-Datei weiter.

Download PDF
Referenten
Gastreferenten
Prof. Dr. Jean-Pierre Wils