Von Pieter Bruegel dem Älteren gibt es ein ziemlich morbides, ziemlich bräunlich gehaltenes Gemälde, auf dem drei ziemlich aufgedunsene, dumpf blickende Männer unter einer Art Tischlein-deck-dich liegen. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass neben dem rechten Apathen ein zugeklapptes Buch und unbenutztes Papier liegen: Vielleicht sind beide überflüssig geworden. Der unförmige Sack in der Mitte ist ein Bauer auf seinem Dreschflegel, der dritte ein Soldat – gekämpft wird also auch nicht mehr. Entweder ist es nicht mehr nötig, oder ein anderer übernimmt das jetzt. So wie auch das Felderbestellen sowie das Schreiben und Lesen vielleicht ein anderer übernommen hat. Das Bild heißt „Schlaraffenland“. Im Gespräch mit der Übersetzerin Claudia Hamm und dem Literaturwissenschaftler Andreas Keller bietet sich die Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit den Verheißungen Künstlicher Intelligenz.