
Macht und Religion. Die Netflix-Serie KAOS als Anleitung zur Subversion
Caroline Kloos, M.A., Religions- und Kulturwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München
Was hat Religion mit Macht und Geschlechterpolitik zu tun? Und welche Rolle spielen dabei populäre Medien? Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen demonstriert Caroline Kloos dieses komplexe Beziehungsgeflecht am Beispiel der Netflix-Serie KAOS (Regie: Charlie Covell, UK 2024). In ihrer Untersuchung der Serie verbindet sie film- und religionswissenschaftliche Herangehensweisen und erschließt so die ambivalente Rolle, welche Religion hinsichtlich der Konstruktion von Macht und Gender in unserer Gesellschaft einnimmt. So gelingt es ihr zu zeigen, mit welchen filmischen Mitteln die Fernsehserie KAOS neue Möglichkeiten gesellschaftlicher Ordnung entwickelt.
„Die Frauen erschienen mir als Madonnen, umgeben mit einem Heiligenschein“. Religion in der Zeitschrift Die Freundin (1927-1933)
Felicia M. Klinger, M.A. Religions- und Kulturwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München
Felicia Klinger untersucht in ihrer Masterarbeit, wie in Gedichten, Fotografien und Artikeln der Zeitschrift Die Freundin (1927–1933) religiöse Semantik angeeignet wurde, um gleichgeschlechtliche Liebe, Begehren und Identität sprachlich zu fassen, zu deuten und zu legitimieren. Dabei greifen die Beiträge auf Motive aus dem Christentum sowie aus anderen nicht-christlichen Deutungsangeboten wie der antiken Mythologie oder der Astrologie zurück. Die Arbeit verdeutlicht, dass das Verhältnis von Religion und Queerness in der Weimarer Republik komplexer und offener war, als es gegenwärtige Konfliktdiskurse manchmal nahelegen.
Auf die Vorträge reagieren Prof. (i.R.) Dr. Astrid Deuber-Mankowsky, Professorin für Medienöffentlichkeit mit besonderer Berücksichtigung von Gender am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, und Dr. Aydın Süer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Institut für Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin.

