Media divina – die Betrachtung der Gottesmedien lohnt sich. Nach dem polytheistischen Kultbild folgen im biblischen Monotheismus die Kultschrift, der Gottesname und schließlich die Inkarnation von Gottes Wort im Menschenkörper. Hier kommen in einmaliger Weise Präsenz und Vorenthaltung zusammen. Diese Simultaneität widersteht seit jeher den politischen Versuchungen von Theokratie und religiösen Usurpationen und hat erhebliche Konsequenzen für das Verständnis der Kirche als Grundsakrament.
In seinem Buch – so Eckhard Nordhofen – geht es um nichts weniger als den Versuch, das Phänomen der Sakralität, das in allen Religionen vorkommt, aus dem Proprium des Monotheismus zu begründen. Am Ende geht es um die Verträglichkeit von Sakralität und Moderne, von Heilsgeschichte und Zivilgesellschaft.
Wolfgang Thierse hat das Buch „Media divina“ gelesen und diskutiert mit Eckhard Nordhofen dessen Grundthesen.
Prof. Dr. Eckhard Nordhofen (Niedderau-Heldenbergen) lehrte Philosophie und Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt/M. Er leitete die Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz und publizierte u.a. in FAZ, die Zeit und Merkur. Er ist Honorarprofessor der Universität Gießen für theologische Ästhetik und Bildtheologie. Zuletzt veröffentlicht: Corpora. Die anarchische Kraft des Monotheismus, Herder-Verlag 2020.
Dr. Wolfgang Thierse (Berlin) war von 1998 bis 2005 Präsident des Deutschen Bundestages und von 2005 bis 2013 dessen Vizepräsident.
Die Veranstaltung kann über YouTube per Livestream verfolgt werden.