Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Liebe Freundinnen und Freunde des Erzählcafés,
im letzten Erzählcafé zum Thema „sündigen“ sind wir immer wieder auf diesen Satz aus dem Matthäusevangelium zur Nächstenliebe gestoßen. Schließt er sich doch quasi nahtlos an die Geschichte von der Sünderin an, die gesteinigt werden soll und Jesus ihren Peinigern entgegnet: Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Der frühere Bundespräsident Heinemann hat einmal gesagt, dass – wer mit einem Finger auf andere zeigt, sich im Klaren sein sollte – dass er dabei mit den drei anderen Fingern auf sich selbst deutet. Ich kann nicht jemanden schuldig sprechen, ohne über meine Schuld zu sprechen. Ich kann nicht jemanden lieben, wenn ich mich nicht selbst liebe. Um uns nicht in der Nächstenliebe zu verlieren oder in der Eigenliebe zu versinken, brauchen wir diese beiden Pole, die uns in einem fragilen Gleichgewicht halten, damit wir nicht auf eine Seite überkippen.
Jeder weiß, wie schwer das Abwägen ist, zwischen den berechtigten Ansprüchen der anderen, oder den Erfordernissen einer Situation, und dem was mir gerade guttäte. Wie haben Sie diese Drahtseilakte bewältigt?
Lassen Sie uns teilhaben an Ihren Geschichten, wie sie die fragile Balance, beiden Seiten irgendwie gerecht zu werden, gesucht und gefunden haben. Oder sich vielleicht – für eine gewisse Zeit – entweder ganz für die eine oder die andere Seite entscheiden mussten. Wir sind gespannt! Wir sind unter uns und ganz Ohr.
Natürlich sind Sie auch herzlich willkommen, wenn Sie nur zuhören möchten. Ohne Zuhörer gibt es schließlich keine Geschichten.
Wenn sie sich anmelden, erleichtern Sie uns die organisatorische Arbeit.
Herzlich
Ihr Peter Gößwein