„Kostbare Silben“ durchwirken das Alltagsbewusstsein der Zeitgenossen auch dort, wo an die Bibel als Heiliger Text nicht mehr geglaubt wird.
Und vielfältig sind die Bezüge zwischen Bibel und moderner Literatur und Kunst. Und dennoch: Es gibt ein Vergessen der Bibel, einen latenten und manifesten biblischen Analphabetismus, der den großen Bogen der Heiligen Schrift, ihre Überlieferung und Tradition aus dem Blick verliert. Sind die kostbaren Silben nicht oft genug vereinsamte Details, unfähig zum Wort, zum Satz und zur Melodie?
Täuscht die Rede von der Bibel als Weltliteratur und als kulturelles Erbe (als Fundus, als Schatz) nicht über Formen des Vergessens und Verdrängens hinweg. Wie also steht es um die Gegenwart der Bibel und ihre kulturprägende Kraft heute?