In der Grauzone: - Katholische Akademie in Berlin e.V.

Fernsehen und Hörfunk der DDR waren ein Riesenapparat mit 13.000 fest angestellten Mitarbeitern, in Hörfunk, Fernsehen und der der Deutschen Post zugeordneten Studiotechnik an über 30 Standorten. Die Auflösung ist heute noch nicht ganz abgeschlossen.

Nach der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 wurde versucht, innerhalb von 15 Monaten die alten Rundfunk- und Fernsehprogramme sowie Einrichtungen aus der DDR gleichzeitig weiterzuführen und aufzulösen sowie parallel dazu neue föderale Rundfunkanstalten nach dem Muster der alten Bundesrepublik aufzubauen. Dabei ging es um Menschen, Technik, Gebäude, Grundstücke und um viel Geld. Es gab keine Präzedenzfälle, viele Schwierigkeiten und einen Krimi um die Nalepastraße, der noch nicht zu Ende ist. Den Weg und das Ergebnis dieser Auflösung präsentiert Ernst Dohlus. Er und Christoph Singelnstein stehen dann während der Diskussion zur Verfügung, die von Jörg Wagner moderiert wird.

Ernst Dohlus, geb. 1947 in Traunstein, Journalist und Medienmanager, war von 1990 bis 1993 Beauftragter des SFB-Intendanten für die Auflösung des Rundfunks der DDR und die Neuordnung des Rundfunks in Ostdeutschland.
Davor arbeitete er als Wirtschaftsredakteur bei BR und WDR und als Programmchef beim SFB, danach war er verantwortlich für den Bau des ARD Hauptstadtstudios in Berlin und die Hörfunktechnik des BR. Seit 2012 arbeitet er als Berater und freier Journalist.

Christoh Singelnstein, geb- 1955 in Greifswald, ist Hörfunkjournalist und Medienmanager. Er ist der Chefredakteur des Rundfunk Berlin-Brandenburg. Ab 1982 arbeitete er als Kulturredakteur beim Berliner Rundfunk. Er engagierte sich in dieser Zeit auch in der kirchlichen Friedensbewegung der DDR, u.a. in der Initiative Frieden und Menschrechte, die er später im DDR-Hörfunkrat der Wendezeit vertrat. Im Juli 1990 wurde Singelnstein zunächst zum stellvertretenden Intendanten und im August 1990 zum Geschäftsführenden Intendanten des Rundfunks der DDR ernannt; diesen Posten bekleidete er bis Ende 1991. Heute ist er Chefredakteur des Rundfunk Berlin- Brandenburg.

Jörg Wagner, geb. 1959 in Berlin, studierte Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. Er ist freier Journalist und beschäftigt sich vorwiegend mit Medienthemen und deutsch-deutscher Geschichte und Gegenwart. Er ist Moderator und Redakteur des radioeins-Medienmagazins.