Veranstaltungsarchiv

Glauben oder nicht.

Franz Werfels "Das Lied der Bernadette" (1943)
Termin: 11.03.2014
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Z-Bar Berlin, Bergstr. 2/ Ecke Torstr., 10115 Berlin

Der erste Tauchgang findet mit Hilfe der berühmten Hollywoodverfilmung des gleichnamigen Buches von Franz Werfel statt: Wir zeigen „Das Lied von Bernadette“, der 1943 von Henry King mit Jennifer Jones in der Hauptrolle gedreht und 1944 mit vier Oscars prämiert wurde.

Ein ziemlich steiler Start und speziell katholisch, könnte man denken, denn die Geschichte des Filmes handelt von der kleinen Bernadette aus Lourdes, die angibt, wundersamer Weise die Mutter Gottes zu sehen. Von ihr erhält sie den Auftrag, in einer nahen Grotte nach einer Quelle zu suchen. Bernadette findet sie. Obwohl sie selbst nie gesund wird, scheint das Wasser alle zu heilen, die darin baden. Schon bald strömen die Menschen herbei, um das “Wunder von Lourdes” zu erleben. Währenddessen wird Bernadette für ihre Visionen von Kirche und Regierung terrorisiert. Doch unerschütterlich folgt sie den Botschaften der “schönen Dame”…

Deutlich wird in der Verfilmung auch das Aufeinanderprallen von Romantik und Vernunft – und deren jeweiligen Umgang mit Religion. Franz Werfel hatte auf der Flucht vor den Nationalsozialisten mehrere Wochen in Lourdes Unterschlupf gefunden und dort die Geschichte der Bernadette kennen gelernt. Er gelobte, dass, wenn er die rettende Küste Amerikas erreiche, vor allen anderen Arbeiten zuerst das „Lied der Bernadette“ zu singen. In Amerika angekommen, schrieb Werfel den Roman in nur fünf Monaten nieder.

Der Referent Christoph Karlson schreibt über seine Idee, diesen Film zu schauen:
„Im Grunde geht es nicht nur um Wunder, sondern um so etwas wie eine Unbedingtheit, Unhinterfragbarkeit in Glaubenssachen. Das ist dem Regisseur Henry King wichtig. Der Film beginnt mit einem Anfangsmotto: »For those who believe in God, no explanation is necessary. For those who do not believe in God, no explanation is possible.« Das ist natürlich ziemlich amerikanisch und klingt schon ganz nach dem 20. Jahrhundert, das ja auch das Erwachen des Fundamentalismus kennt. Und bis heute muss niemand, der katholisch ist, an Lourdes glauben, um katholisch zu sein. Dennoch verändert das was ich glaube nicht nur mich selbst, sondern meinen ganzen Blick auf die Welt. Das ist etwas, das wir im Alltag oft vergessen. Und daran hat mich das Buch und auch der Film erinnert.“

Christoph Karlson wird vor dem Film erläutern, warum ihn dieser Film fasziniert und einige “Sehhilfen” geben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit ihm einzutauchen.

 

Ort: ZBar Berlin, Bergstraße 2 (Ecke Torstr.)

http://www.z-bar.de/Inhaltsseiten/Kontakt.html

 

Dauer des Films: 151 Minuten.

Getränke können vor Ort bestellt werden.

 

Pfarrer Christoph Karlson, geb. 1973, ist zur Zeit Regens im Priesterseminar in Erfurt. Zuvor war er geistlicher Rektor der Katholischen Akademie in Berlin.

 

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