Veranstaltungsarchiv

Glaube Liebe Hoffnung

Gespräch nach der Vorstellung
Foto: Arno Declair
Termin: 26.11.2019
Ort: Deutsches Theater, Schumannstr. 13a, 10117 Berlin

Ganz unterschiedliche Reaktionen sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern hat „Glaube Liebe Hoffnung“ am Deutschen Theater Berlin hervorgerufen – und sie führen uns direkt in eine tiefe Auseinandersetzung: Ist glauben lieben hoffen wider alle Wirklichkeit Stärke oder Schwäche?

In der aktuellen Aufführung am Deutschen Theater entfalten die Schauspieler einen bilderreichen Totentanz, wie Ödön von Horváth sein Stück im Untertitel auch nennt. Dessen unerbittliche Dynamik zeigt sich in der Ausweglosigkeit der Figuren: Alle müssen sterben, aber manche versuchen vorher, vom Tod der anderen zu profitieren.

Und bevor der Mensch zum Leichnam wird, darf noch: geglaubt, geliebt und gehofft werden. Damit findet der Totentanz bei Hórvath hier auf Erden statt – und nicht auf dem Weg ins Jenseits.

Im Gespräch nach der Vorstellung bewegen wir gemeinsam mit Ihnen die Erlebnisse und Fragen, die sich uns durch die Aufführung stellen. Wir sind gespannt auf das Gespräch mit Ihnen und den beiden Dramaturginnen Juliane Koepp und Franziska Trinkaus.

 

Zum Stück:

Voller Hoffnung versucht die junge Elisabeth (Linda Pöppel) in Zeiten von Arbeitslosigkeit und Rezession ihr Glück zu machen. Um ans nötige Geld für den Gewerbeschein als Vertreterin zu kommen, plant sie, ihren Leichnam im Anatomischen Institut schon zu Lebzeiten zu verkaufen. Ein Präparator gibt ihr Kredit, zeigt Elisabeth jedoch später an, als er erfährt, dass die Leihgabe zur Bezahlung einer Vorstrafe draufging: wegen Handels ohne Gewerbeschein. Elisabeth kommt ins Gefängnis, ein Aufenthalt, der ihre Liebesbeziehung zu einem Polizisten (Manuel Harder) scheitern lässt. Wieder allein, ohne Arbeit und Geld, geht sie ins Wasser. – Jürgen Kruse begibt sich mit seinem Ensemble hinein in den „gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft, dieses ewige Schlachten, bei dem es zu keinem Frieden kommen soll – höchstens, dass mal ein Individuum für einige Momente die Illusion des Waffenstillstandes genießt“ (Ödön von Horváth).

 

Co-Regie: Jürgen Kruse Bühne

Dramaturgie: Juliane Koepp, Franziska Trinkaus

Premiere war am 27. Oktober 2019

 

Organisatorisches:

Eine Teilnahme am Gespräch nach der Vorstellung ist nur für Besucher der Abendvorstellung im Deutschen Theater möglich. Die Vorstellung beginnt um 20:00 Uhr und endet um 22:15 Uhr. Eine gesonderte Anmeldung zum Gespräch nach der Vorstellung (beginnt ca. 22.25 Uhr im Saal vor der Garderobe der „Kammer“ und dauert ca. 45 Minuten) ist nicht verpflichtend, aber willkommen.

Karten für die Vorstellung erhalten Sie an der Kasse des Deutschen Theaters, Telefon 030. 28 441 – 225; Montag bis Samstag: 11.00 – 18.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen: 15.00 – 18.30 Uhr. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Referenten
Gastreferenten
Juliane Koepp
Verantwortlich
Dr. Katrin Visse
Referentin
+49 30 28 30 95 114 E-Mail schreiben
Peter Gößwein
Erzählkünstler und Trainer, freier Mitarbeiter
+49 30 28 30 95-148 E-Mail schreiben