Das Gespräch nach der Vorstellung erkundet dieses Mal ein radikal zeitgenössisches Stück: Sophie Rois führt uns das Leben als Traum vor Augen. Ist das Leben als Traum ein Traum?
Ist es egal, ob wir unsere Träume verwirklichen – solange wir überhaupt welche haben? Sind Künstler die wahren Träumer und bezahlen wir sie dafür, dass sie unsere Träume träumen, oder bezahlen die Künstler, um ihren Traum zu leben?
Die Stücke von René Polesch entstehen im Probenprozess. „Cry Baby“ gewinnt seine Leichtigkeit und Überzeugungs-kraft aus den Träumen und der Spielfreude seiner Darsteller. Was, wenn das Leben ohnehin ein Traum ist und erst mit dem Tod beginnt?
Wie wir dieses Stück verstehen, wie es auf uns wirkt – all das setzt sich immer zusammen aus biographischen, kulturellen und weltanschaulichen Elementen und dem gerade im Theatersaal Erlebten. Genau das ist der Startpunkt für unser Gespräch – über die eigenen Vorstellungsbilder und deren religiöse und weltanschauliche Horizonte. Ist das Leben ein Traum? Ins Gespräch mit dem Dramaturgen Bernd Isele führen Katrin Visse und Peter Gößwein.
Das Stück:
„Es ist so schwer, jemandem den Unterschied zwischen einem aufstiegssüchtigen Talent und einem verbissenen Karrieristen zu erklären. Es gibt oft für zwei Sachen, die vollkommen unterschiedlich sind, nur ähnliche Begriffe. Ausgerechnet dann, wenn Welten dazwischen liegen, hört sich alles gleich an. Alles gibt sich der allgemeinen Äquivalenz anheim. Wie beim Schlaf, der ja oft auch zwischen Tag und Nacht nicht unterscheidet. Obwohl ihm das Undifferenzierte der Nacht ähnlicher ist. Man hat alles richtig gemacht. Sein innerstes Selbst hat man vor allen anderen ausgebreitet. Aber vor den Drangsalen von Erfolg und Misserfolg ist man nur geschützt, wenn man mehr hat als sich selbst.“
Text und Regie: René Pollesch
Dramaturgie: Anna Heesen, Bernd Isele
Uraufführung am 8. September 2018, Deutsches Theater
Organisatorisches:
Eine Teilnahme am Gespräch nach der Vorstellung ist nur für Besucher der Abendvorstellung im Deutschen Theater möglich. Die Vorstellung beginnt um 19:30 Uhr. Eine gesonderte Anmeldung zum Gespräch nach der Vorstellung (beginnt ca. 20.50 Uhr im großen Saal; bitte Beschilderung beachten!) ist nicht verpflichtend, aber willkommen.
Restkarten für die Vorstellung sind nur noch an der Abendkasse des Deutschen Theaters erhältlich.