Veranstaltungsarchiv

Gespräch nach der Vorstellung

"Ödipus Stadt"
Termin: 09.11.2012
Ort: Deutsches Theater, Schumannstr. 13a, 10117 Berlin

Verschobenes Gespräch vom 20. September (das aufgrund des Ausfalls der Vorstellung abgesagt worden war).

Welche Nachbilder es auch sein mögen, die uns durch den Kopf gehen nach einem Theaterbesuch, stets sind sie aufgespannt zwischen dem gerade Erlebten und dem, was wir ins Theater mitgebracht haben an Erinnerungen und Vorstellungen. So ist der persönliche Eindruck zuletzt immer auch ein biographischer, kultureller und weltanschaulicher Ausdruck.

Das Gespräch nach der Vorstellung lädt deshalb nicht ein zu einer theatertheoretischen Debatte, sucht nicht den Austausch der Meinungen. Vielmehr wollen wir anlässlich des im Theatersaal Erlebten über die eigenen Vorstellungsbilder ins Gespräch kommen, und über deren Horizont in Religion und Weltanschauung.

Im Falle von “Oedipus Stadt”bedeutet das etwa: Was tragen die Erzählungen der Antike aus, wenn wir heute über Macht und Familie, den Sinn der Geschichte und unsere Angst nachdenken? Und wie eng wird es uns, wenn der Mythos auf die Bühne tritt?

In der Ankündigung des Deutschen Theater heißt es zu dieser Inszenierung, die am 31. August 2012 Premiere hat:

“Die Geschichte vom Geschlecht der Labdakiden ist einer der zentralen Mythen der griechischen Antike und damit der Erfindung des Theaters. Die “Großen Drei” der antiken Dramatik – Sophokles, Aischylos und Euripides – haben sich daran abgearbeitet, insbesondere mit ihren Stücken ‘König Ödipus’, ‘Sieben gegen Theben’, ‘Die Phönizierinnen’ und ‘Antigone’. Betrachtet man sie als dramatische Chronik einer Generationenfolge, erzählt sich darin nicht nur die Saga einer Königsfamilie um Ödipus, seiner rivalisierenden Söhne Eteokles und Polyneikes und seiner Töchter Antigone und Ismene. Es ist auch die Geschichte einer Stadt – Theben –, deren machtpolitisches Überleben mit dieser Familie eng verzahnt ist. Prägende Muster von Störung und Zerstörung zeigen sich in der Geschichte dieses Königshauses, in dem Gewalt Gewalt gebiert, Macht Gegenmacht herausfordert und Angst Angst provoziert. Selbst der Staatsmann und Vernunftkönig Kreon, der am Ende des Mordens an die Macht kommt, versucht seine vermeintliche Schwäche durch Überhärte wett zu machen – und zerstört so die Stadt, für deren Erhalt er angetreten ist.
In einer Neuübersetzung für das Deutsche Theater wird die Geschichte Thebens und ihrer Herrscher als Trilogie, als Dreischritt in die Katastrophe erzählt und damit der Blick über die großen Einzelhelden hinaus auf die Zusammenhänge von Mensch, Macht und Mythos gelenkt.”

Regie: Stephan Kimmig, Dramaturgie: John von Düffel

Das Gespräch nach der Vorstellung: Ödipus Stadt findet im Anschluss an die Aufführung im kleinen Saal des Deutschen Theaters statt, Vorstellungsbeginn ist 20 Uhr. Eine eigene Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich.

Karten für die Vorstellung “Ödipus Stadt” können Sie für EUR 12 bis EUR 48 im  Vorverkauf (empfohlen) oder aber  an der Tageskasse im Foyer des Deutschen Theaters erwerben.
Montag bis Samstag:
11.00 – 18.30 Uhr, Sonn- und Feiertage: 15.00 – 18.30 Uhr, Telefon: 030.28 441-225

Referenten
Verantwortlich
Martin Knechtges
Kooperationspartner
Deutsches Theater
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