Am 30. April 1989 übergab die Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in der DDR ihre Ergebnisse an die sie beauftragenden 19 Kirchen.
Es handelt sich um 12 Texte, in denen globale Herausforderungen benannt und aus der Situation der DDR heraus analysiert wurden, um konkrete Empfehlungen zu entwickeln. Die Texte waren Ergebnis eines 15-monatigen Prozesses, zu dem Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und von kirchlichen Basisgruppen zusammenkamen. Ziel dieses Prozesses war es, unter dem theologischen Konzept der Umkehr und unter der Maxime einer vorrangigen Option für die Armen, für Gewaltfreiheit und für den Schutz und die Förderung des Lebens zu einem verbindlichen und gemeinsamen Handeln der Kirchen und Christen aufzurufen.
Die Ökumenische Versammlung hat zu einer Zeit, da sich in vielen ostmitteleuropäischen Ländern der Umbruch schon deutlich abzeichnete, in den Kirchen der DDR, in der Offentlichkeit, bei den höchst beunruhigten staatlichen Stellen und in der Ökumene viel Beachtung erfahren. So wurde die Ökumenische Versammlung in der DDR zu einem Vorzeichen und Wegweiser der Friedlichen Revolution im Herbst 1989.
Ihren Ursprung hatte die Versammlung mit Stationen in Dresden und Magdeburg im konziliaren Prozess, der 1983 mit einem Aufruf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver begann und u.a. in der Europäischen Ökumenischen Versammlung in Basel sowie in der Weltkonvokation in Seoul seinen Fortgang fand.
Die Veranstaltung will die Bedeutung des konziliaren Prozesses in der DDR mit Zeitzeugen noch einmal nachzeichnen und Linien in die Gegenwart ziehen: Welche unmittelbaren Wirkungen gab es? Was bleibt für die Gegenwart? Zu welchen Themen müsste es heute ein gemeinsames und verbindliches Wort der Kirchen und Christen geben? Wäre ein konziliarer Prozess unter den veränderten kirchlichen und gesellschaftlichen Bedingungen heute überhaupt noch möglich?
PROGRAMM | Mittwoch, 27. März 2019
14.00 Uhr Begrüßung
Bernd Streich, Markus Meckel
14.05 Uhr Die Ökumenische Versammlung (ÖV) vor 30 Jahren: Fernsehbericht von Horst Edler, ARD 1989
14.20 Uhr Die Ökumenische Versammlung in der DDR 1988/89 – Eine historische Einordnung
Vortrag
Dr. habil. Katharina Kunter, Historikerin und Theologin
14.50 Uhr Zeitzeugen-Gespräch
Hans-Jürgen Röder im Gespräch mit Christof Ziemer, Vorsitzender des Präsidiums der ÖV
15.15 Uhr Podiumsdiskussion
Annemarie Müller, ehem. Geschäftsführerin des Ökum. Informationszentrums Dresden (ÖIZ)
Prof. Dr. Konrad Raiser, ehem. Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK)
Alexander Reichert, More Ecumenical Empowerment Together (MEET)
Prof. Dr. Richard Schröder, Berater der ÖV
Moderation: Hans-Jürgen Röder, epd-Korrespondent in der DDR
16.30 Uhr Pause
17.00 Uhr Vesper in der Akademiekirche St. Thomas von Aquin
mit Bischof Dr. Gerhard Feige und Bischof Dr. Markus Dröge
17.30 Uhr Imbiss
ABENDPROGRAMM
Der gesellschaftsgestaltende Auftrag der Christen heute
18.30 Uhr Grußwort
Bischof Dr. Markus Dröge, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)
18.40 Uhr Impulsreferat
Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
19.00 Uhr Impulsreferat
Bischof Dr. Gerhard Feige, Bistum Magdeburg
19.20 Uhr Podiumsdiskussion
Dr. Ellen Ueberschär,
Bischof Dr. Gerhard Feige,
Schulamit Kriener, MEET
Antje Heider-Rottwilm, Vorsitzende Church and Peace
Dr. Matthias Belafi , Staatskanzlei des Landes NRW
Moderation: Rüdiger Noll, Evangelische Akademien in Deutschland
20.30 Uhr Abschluss und Fazit
20.45 Uhr Empfang
22.30 Uhr Ende der Veranstaltung
ANMELDUNG
Eine Anmeldung ist erbeten: Bitten nutzen Sie den Annmeldebogen (zum Download rechts) oder schreiben Sie eine E-Mail an
information@katholische-akademie-berlin.de mit Ihren Kontaktdaten (ggf. mit einer Angabe über die Zahl Ihrer Begleitpersonen) und einer Information darüber, ob Sie an der gesamten Tagung oder ausschließlich am Abendprogramm teilnehmen und ob Sie am Imbiss um 17:30 Uhr teilnehmen.