Bei den Pythagoräern galt die Zahl geradezu als Element aller Dinge. Die musikalische Harmonielehre der Antike führte zu der Auffassung, dass auch die Bewegungen der Himmelskörper harmonischen Gesetzen folgen. Unter dem Einfluss dieser Idee entdeckte Johannes Kepler die Gesetze der Planetenbewegung. Doch auch die Zahl der Planeten im Sonnensystem und die Gesetze der Mikrowelt wurden unter dem Gesichtspunkt harmonischer Verhältnisse erforscht. Bis heute spielt bei der Suche nach der Urkraft des Universums der Harmoniegedanke eine entscheidende Rolle.
Der Vortrag macht deutlich, dass zwar die Zahlenreihen der musikalischen Harmonie nicht unmittelbar die Strukturen des Universums widerspiegeln, aber der Glaube, sie könnten es tun, wesentlich zur Erkenntnis kosmischer Gesetze beigetragen hat.
Professor Herrmann leitete bis 2004 die Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow. Er war der Gründungsdirektor des zugehörigen Zeiss – Großplanetariums in Berlin-Prenzlauer Berg (1987). Außerdem moderierte er viele Jahre die populärwissenschaftliche Sendung „AHA“ des Fernsehens der DDR.