
Eines der bedeutendsten Werke der russischen Literatur Der Meister und Margarita von Mihail Bulgakow ist in einer Zeit entstanden, in der nicht nur die russische Kultur einen verhängnisvollen politischen, kulturellen und anthropologischen Umbruch während der 1920er bis 1930er Jahre erlebte. Die Welt ist aus ihren gewohnten kulturellen Bahnen geraten, die Kultur als solche ist dabei, in den Abgrund des vor-zivilisatorischen Chaos zu stürzen. In dieser tragischen und verhängnisvollen Zeit lässt Bulgakow den Satan auf die Erde kommen. In der Welt, in der an Gott nicht mehr geglaubt wird, scheint der Teufel allein im Stande zu sein, die Gerechtigkeit walten zu lassen, indem er jedem gibt, was er verdient – den Tätern die harte Strafe, den Leidenden Ruhe, den Liebenden das ewige Zusammensein.
Im Gespräch mit Pater Klaus Mertes SJ und der Philosophin Ekaterina Poljakova bietet sich die Gelegenheit, diesen Klassiker der Weltliteratur kennenzulernen und als theologischen Stachel im Fleisch der Moderne zu entdecken.

