Veranstaltungsarchiv

Der schwarze Hund

Les Murray liest aus seinem aktuellen Gedichtband
Termin: 06.05.2012
Uhrzeit: 10:30 – 12:00 Uhr
Kosten: , ermäßigt 2,- €
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Über viele lange Jahre litt der australische Dichter Les Murray , der im Mai zum zweiten Mal die Katholische Akademie besucht, an zum Teil schweren Depressionen. Auch ein guter Teil seiner Dichtung ist aus der Auseinandersetzung mit diesem Leiden entstanden, wie Margit Lehbert, seine deutsche Verlegerin, in der Verlagsbeschreibung seines neuesten Buches in der edition rugerup schreibt.  The black dog  wurde in Australien ein Bestseller und
erscheint in diesem Frühjahr erstmals in deutscher Sprache. Ein langer autobiographischer Essay über die Krankheit Depression,
ihre Ursachen und den Kampf gegen sie steht hier neben Gedichten aus dem Werk von
Les Murray, die in einer engen Beziehung zum Thema stehen: mal
beschreibend, mal nachdenkend, mal ausweichend.
Les Murray liest in der Akademie vor dem sonntäglichen Gottesdienst.

Sollten Sie Les Murray dann sehr schnell wiedersehen wollen, oder aber am Sonntag nicht in die Akademie kommen können, sei hier auf seinen “zweiten” Auftritt in Berlin hingewiesen; die hier zitierte Ankündigung erlaubt zudem einen weiteren Blick auf den Dichter und seine Lesung:

Di 8.5. 20:00
Les Murray: Der Schwarze Hund
In Lesung und Gespräch: Les Murray (Autor, Bunya, New South Wales, Australien)
Moderation: Margitt Lehbert (Verlegerin und Übersetzerin, Hörby, Schweden)

Der Dichter Les Murray (*1938, Nabiac, New South Wales, Australien) beschreibt in seinem neuen Buch seinen langjährigen Kampf mit dem schwarzen Hund Depression. Es ist ein eindringliches Memoir, das den Leser tief in die Abgründe von Murrays Gemütsverdunklung blicken lässt. Am Ende steht die Erkenntnis, dass man den Hund nicht töten kann, sondern den Umgang mit ihm erlernen muss.
»Der Schwarze Hund« ist ein ungewöhnliches Buch für den Autor Les Murray, den die Kritik spätestens seit seinem Epoche machenden Versepos »Fredy Neptune« in eine Reihe mit Seamus Heaney und Derek Walcott stellt. Seine bisherige Dichtung ist zu einem nicht geringen Teil eine Feier der Schöpfung. Der Dichter Jan Wagner attestiert Murray mit seinem unerschöpflichen Vorrat an Ausdrucksmitteln ein »natürliches Gespür für Poesie« und »Gespür für das Poetische im Natürlichen«. Ein anderer Dichter, Nico Bleutge, spricht gar von einer »Repoetisierung der Welt«. Kein Winkel der belebten und unbelebten Natur bleibt unergründet; sei es nun der Kropf eines Kuhreihers oder jener Feigenbaum, der sich vom »toten Funken / des alten Straßenbahndepots« nährt. Der Molluske schenkt Murray dabei nicht weniger Beachtung als dem Pottwal oder einer ins Hinterzimmer verirrten Glanzkäfertaube. Auf diese Weise wird in seinen Gedichten selbst noch das flüchtigste Ereignis und Sprache. »Der Schwarze Hund« erweist sich als Kehrseite dieser emphatischen Naturfeier. Befragt wird Les Murray von Margitt Lehbert, seiner langjährigen Verlegerin (Edition Rugerup) und Übersetzerin.


Literaturwerkstatt Berlin
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Verkehrsverbindungen: U2 bis Eberswalder Straße, Tram 12/M1/M10 bis Eberswalder Straße
Eintritt: 5 EUR/erm. 3 EUR – Karten an der Abendkasse

Referenten
Gastreferenten
Les Murray, Bunyah
Verantwortlich
Martin Knechtges