In den konservativen Strömungen der abrahamitischen Religionen gibt es eine klare Geschlechterhierarchie. Bei unterschiedlicher Ausgestaltung im Detail ist doch die Vorherrschaft der Männer sowie die Ablehnung nichtheterosexueller Lebensweisen sehr schroff. Wer auf der Basis der Heiligkeit der Person für Gleichberechtigung der Geschlechter und der Liebensweisen argumentiert, bringt sich in den extremen Formationen in Lebensgefahr. In den moderateren Formen wird seit langem an der Gleichberechtigung gearbeitet – mit Fortschritten und Rückschritten. Gibt es einen spezifisch weiblichen Beitrag zum religiösen Leben und zum Verhältnis von Religion und Politik? Wie sieht er aus, wie könnte, wie sollte er aussehen? Wie kann in den jeweiligen Religionen die Heiligkeit der Person stark gemacht werden gegen schroffpatriarchalische Religionsauffassungen: darüber sprechen wir mit
Seyran Ates (Juristin, Menschenrechtsaktivistin, Imamin, Gründerin der Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Berlin)
und
Friederike von Kirchbach (Theologin, die diverse öffentliche Ämter innehatte, von 2013 – 2022 Leiterin des Rundfunkrates des RBB, seit 2024 aktiv im Präsidium der Evangelischen Frauen in Deutschland)