Die Forderung des Dialogs in Politik, Kultur und Religion ist so weit verbreitet wie das Gefühl, diese Dialoge seien folgen- und sinnlos. Wer auf den Dialog setzt, wird diesen nicht nur gegen mediale Verarmung und medienpolitische Instrumentalisierung verteidigen. Kränkungen und Ressentiments, Empörungsneigungen und Mangel an Empathie, Ironiedominanz und Leidenschaftslosigkeit erschweren einen lebendigen und fruchtbaren Dialog erheblich. Die Haltungen politischer Korrektheit, vorschnell erklärte Alternativlosigkeiten und ein dialogmüder Konsens kommen hinzu.
Der Dialog ist alles andere als selbstverständlich, aber doch das einzige alternativlose Abenteuer. Hans-Jürgen Heinrichs Plädoyer versucht die gegenwärtige Situation besser und genauer zu verstehen.