In dieser Situation ist es geboten, sich an die alte dreiteilige Bußpraxis von Bekenntnis – Zerknirschung – Satisfaktion zu erinnern, denn erst diese eröffnet ein Feld der Reform und der Verwandlung. Der Mut, sich den Vergehen zu stellen, die zeichenhaften Taten der Reue und die angemessene Entschädigung der Opfer wirken hier zusammen und erinnern daran, dass es nicht reicht, sich nur vom Dreck der Schuld zu reinigen. „Das Neue entsteht nicht“ – so Katharina von Kellenbach – „wo der Dreck ausgesondert, entfernt und vernichtet worden ist. Im Gegenteil, das Neue wächst auf dem Boden des Alten, nachdem es dekontaminiert, kompostiert und fruchtbar gemacht wurde“.