Wo sie auftauchen, verbreiten sie Horror und Verwüstung. „Wir kennen keine Grenzen, wir kennen nur Fronten“ heißt das Credo, das die schwarzen Jihadisten überall an die Mauern der eroberten Gebiete sprayen. Der Arabische Frühling wirkt wie ein Traum aus fernen Tagen. Das polyglotte Menschheitserbe des Orients mit seinem einzigartigen religiösen und ethnischen Reichtum, seiner babylonischen Sprachenvielfalt und jahrtausendealten Vielfalt religiöser und ethischer Kulturen auf engstem Raum droht zugrunde zu gehen. Die marode, arabische Staatenwelt erlebt ihre Stunde der Wahrheit – zerrissen, polarisiert und erschüttert wie seit dem Untergang des Osmanischen Reiches nicht mehr. Und gleichzeitig hat die archaische Barbarei im Namen Allahs im Wechsel mit dem hilflosen Formel-Islam der geistlichen Autoritäten der Region die schwerste Legitimationskrise des Islam in seiner modernen Geschichte ausgelöst.