Veranstaltungsarchiv

Apokalypse und Politik

Jacob Taubes und die Folgen
Termin: 05.03.2018
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
Als jüdische Stimme in Berlin, aber auch als mit der Moderne fundamental entzweiter, begnadeter Polemiker ist Jacob Taubes eine herausragende Gestalt der Philosophie nach 1945. Seine Arbeit an der theologischen Tradition bleibt ein Stachel im Fleisch.

Jacob Taubes war ein Denker zwischen Judentum und westlicher Philosophie, die sich ihm von Parmenides bis Marx und Kierkegaard, Heidegger und Benjamin spannte, »von Ionien bis Jena«, wie er zu sagen pflegte. Er dachte existentiell, weil er sich in einer postkatastrophalen Zeit wusste, in der er Parallelen zur Spätantike erkennen wollte, in der Streit zwischen Christus und den Cäsaren herrsche. Religionsgeschichtliche Befunde benutzte er als ein Arsenal von Figuren und Konstellationen zur Veränderung der Gegenwart. Darauf richtete sich sein Interesse, denn er war mit der Moderne so entzweit wie die antiken Gnostiker mit ihrer Zeit. Taubes war auch ein begnadeter Polemiker, der keine Auseinandersetzung scheute, aber auch zu würdigen verstand.

 

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.

 

 

Referenten
Gastreferenten
Dr. Martin Treml, ZfL Berlin; Dr. Herbert Kopp-Oberstebrink, ZfL Berlin; u.a.
Verantwortlich
Dr. Stephan Steiner
Referent
+49 30 28 30 95-151 E-Mail schreiben