Das Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen hat die gerade in Deutschland ohnehin besonders große Unsicherheit im Umgang mit dem Begriff konservativ noch einmal verstärkt. Auch wer konservativ denkt und empfindet, vermeidet es, sich so zu nennen. Das gilt zumal im politischen Raum. Von ihren konservativen Wurzeln spricht die Union nur sehr gelegentlich und sehr verschämt. Was aber zeichnet den Konservativen inhaltlich aus? Könnte nicht auch und gerade ein Wiedererstarken des Konservativen einem hemmungslosen Populismus entgegenwirken? Gegen eine Marginalisierung konservativen Denkens besteht Peter Graf Kielmansegg auf dem Recht, ja, so wie es um die Welt steht, der Pflicht konservativ zu sein.
Peter Graf Kielmansegg ist Professor emeritus für Politische Wissenschaft an der Universität Mannheim. Er war Gastprofessor an der Georgetown University Washington D.C. und am Bologna Center der Johns Hopkins University. Von 2003-2009 war er Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. Wohin des Wegs, Europa? Beiträge zu einer überfälligen Debatte, Baden Baden 2015