Kurdisch wird von ca. 40 Millionen Menschen gesprochen. Die meisten von ihnen stammen aus dem Irak, Syrien, Iran und natürlich der Türkei. Dort war – selbst im privaten Bereich – das Kurdische bis in die 1990er Jahre verboten, und auch in Syrien und in Iran unterlagen die Sprache und ihre Sprechenden großen Einschränkungen.
So waren und sind Dichtung und deren Bewahrung auch immer ein Akt des Widerstandes und eine Kraft, die kurdische Identität zu bewahren und weiterzugeben. Viele moderne Dichter und Musiker wirkten aus dem Exil. Ihre dichterischen Werke, in zwei Alphabeten und vier verschiedenen Dialekten verfasst, verarbeiten Krieg und Völkermord, Exil und Heimatverlust und natürlich auch Liebe und Identität. An diesem Abend wird kurdische Lyrik auf Deutsch und auf Kurdisch vorgestellt werden – zusammen mit dem politischen Kontext, in dem sie jeweils entstanden ist, und gemeinsam mit denen, die sie mit erschaffen haben und bewahren und für uns zugänglich machen.
Feryad Fazil Omar, geboren in Silêmanî /Kurdistan ist Gründer des Instituts für Kurdische Studien Berlin. Der Verfasser mehrerer Standardwerke (Wörterbücher und Grammatik) und Autor und Übersetzer moderner und klassischer kurdischer Literatur wurde 2022 für die Vermittlung der kurdischen Kultur und Sprache mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Venus Faiq ist eine irakisch-kurdische und niederländische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin, Journalistin und Aktivistin. Sie schreibt auf Kurdisch (Sorani), Arabisch und lebt in den Niederlanden.
Dana Ali ist Autor, Regisseur und Schauspieler und lebt in Köln.
Udo Steinbach war bis 2007 Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg. Seit 2019 verantwortet er das Programm MENA Study Centre bei der Maecenata-Stiftung.
Peyman Salehyan wurde 1985 in Mahabad, Iran, geboren. Er absolvierte sein Musikstudium an der Universität für Kunst in Teheran und erlangte 2010 den Bachelor-Abschluss in Musik.
Peter Gößwein ist u.a. Erzählkünstler.