St. Hildegard, Frohnau
Kirchenführung mit Orgelmusik
Die katholische Kirche St. Hildegard befindet sich in der Senheimer Straße 35 im Berliner Ortsteil Frohnau des Bezirks Reinickendorf.
Der Vorläufer des heutigen Gebäudes wurde 1913 von Paul Poser als Turnhalle für die Höhere Mädchenschule Frohnau errichtet. Im Ersten Weltkrieg diente das Bauwerk als Lazarett. Die evangelische Landeskirche erwarb 1921 das Gebäude, um darin als Notkirche einen Gottesdienstraum einzurichten. Von ihr übernahm der Berliner Gesamtverband der Katholischen Kirchengemeinden den Bau und ließ ihn durch Carl Kühn von 1936 bis 1940 umgestalten, nachdem für die evangelischen Christen Frohnaus die Johanneskirche gebaut wurde. Am 8. Januar 1938 wurde die Kirche benediziert und am 13. Oktober 1940 durch Bischof Konrad Graf von Preysing konsekriert.
Die zweischiffige Hallenkirche steht unter Denkmalschutz. Das Kirchengebäude ist ein Bauwerk der durch Heimatschutzarchitektur beeinflussten Reformarchitektur mit einem hohen Walmdach. Die Fassade ist gegliedert durch sechs zweigeschossige Fenster. In den Wandnischen zwischen den Fenstern stehen 3 Statuen: links die des Petrus und rechts die des Otto von Bamberg, beide sind die Patrone des Erzbistum Berlin. In der Mitte steht die Statue der Hildegard von Bingen, der Patronin der Kirche.
Außen steht als freistehender Glockenturm ein Campanile, der jedoch nicht die Höhe der Kirche erreicht.
Im Innenraum finden sich Fenster mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Hildegard, von der auch eine Reliquie im Besitz der Kirche ist. Der Altarraum wurde von Paul Brandenburg gestaltet. Außerdem erwähnenswert sind Andachtskreuz und Türportal des „Herrgottschnitzers von Frohnau“ – Johannes Lotter.
Die Kirchenführerin Maria Hasenleder wird auch einige Stücke auf der pneumatischen Sauer-Orgel spielen, der „kleinen Schwester“ der Kathedralorgel zu St. Hedwig.
