Kick-Off-Workshop „Was klingt im Koran?“

Der Koran ist etwas, was in verschiedenen Formen Menschen in ihrem Leben begleiten kann. Ergänzend dazu, den „Sinn“ dieses Textes intellektuell zu durchdringen oder eine vermeintliche eindeutige Aussage darin zu finden, ergeben manchmal Versteile zu einer bestimmten Zeit Ermutigung, Mahnung, Halt oder Hoffnung. Und für Menschen, die nicht damit aufgewachsen sind oder nicht Arabisch sprechen, kann diese emotionale und spirituelle Seite des Korans ein Zugang sein. Für „Außenstehende“ ist dieser „Sitz im Leben“ kaum sichtbar. Auch in der deutschsprachigen Literatur kommt er nur marginal vor.

Der Experten-Workshop legt den Grundstein für nachfolgende öffentliche Gespräche, in denen dieser „Sitz im Leben“ für andere zugänglich gemacht werden wird. Wir wollen erzählt bekommen von verschiedenen Menschen: Könnt ihr von Situationen oder Erlebnissen aus eurem Leben berichten, in denen bestimmte Stellen aus dem Koran für euch eine Rolle gespielt haben? Gibt es die Geschichten, die ihr mit einer bestimmen Sure/einem bestimmten Vers verbindet? Wie klingt das für euch, was schwingt noch alles mit – wie sieht es aus? Was für Nuancen gehören alle dazu?

Der Koran, das Arabische, und die Bedeutung der Sprache & die verschiedenen Übersetzungen

Welcher Zugang entsteht durch eine Übersetzung, was kommt hinzu und was fällt weg? Welche Lese- und Hörerfahrungen machen Lesende, die kein Arabisch können? Wie prägt koranische Sprache und Bilder/Metaphern das eigene Sprechen und Denken und die Gottesbeziehung?

Der Koran als Objekt und in der Kunst, Teil 1: Exkursion zum Atelier von Alper Emeklier

In welchen Formen wird der Koran künstlerisch eingebunden oder präsentiert? Wie wird das Bilderverbot kreativ eingehalten? Wie wird der Koran zur Inspirationsquelle für Kunst?

Der Koran und sein Umfeld

Wie treten biblische Figuren im Koran auf? Was war damals mit ihnen verknüpft, und was heute? Was noch ist zum Kontext – heute und zum Zeitpunkt der Offenbarung – zu beachten?

Der Koran als Heilmittel / in der Seelsorge und Therapie

Wie wird der Koran in der Seelsorge verwendet – welche Verse sind am Krankenbett besonders wichtig, welche bei Geburt und Tod, Kinderwunsch und Partnerschaft? Welche Verse werden in existenziellen Krisensituationen oft gehört/gesprochen/empfohlen? Welche Rolle spielen Koranverse in der Psychotherapie? Gibt es auch Suren, die anfällig sind für missbräuchliche Verwendung? Was für Praktiken – wie zum Beispiel Koran-Trinken – gibt es?

Fortsetzung: Der Koran in der Kunst // Koran und Körper

Wie werden Koranverse geschnitzt/gemalt/gestickt… in Wohnungen und das Alltagsleben integriert? (Welche Verse besonders oft und warum?) Welche Bedeutung hat das greifbare Buch? In welchen Formen wird der Koran künstlerisch eingebunden oder präsentiert? Wie wird das Bilderverbot kreativ eingehalten? Wie fühlt sich Auswendiglernen (engl. „learn by heart“) an und was bewirkt es, den Text auswendig zu wissen? Spielt der Körper dabei eine Rolle und welche Bedeutung hat das gemeinsame Sprechen/Rezitieren eines Textes? Und das Hören? Was ist mit Rhythmus, Tonarten, Melodien und der Stimme? Gibt es ein weibliches Lesen des Koran?

Referentinnen und Referenten:

Hüda Nur Ateş
Beyhan Bozkurt
Mechthild Brömel OCD
Alper Emeklier
Peter Gößwein
Dr. des. Dirk Hartwig
Dr. des. Tolou Khademalsharieh
Ass.-Prof. Dr. Tuğrul Kurt
Hibatolah Nassiri-Vural
Prof. Dr. Johanna Pink
M. Imran Sagir
Marina Sawall
Dr. Aydın Süer
Dr. Sercan Üstündağ
Dr. Katrin Visse
Dr. Thomas Würtz

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

und in Zusammenarbeit mit der Alhambra Gesellschaft