… Noch Immanuel Kant sprach hier vom „radikal Bösen“. Seit jeher ist der Begriff der Erbsünde ein Kampfplatz christlicher Anthropologie, auf dem die Hochschätzung menschlicher Freiheit als Fähigkeit zum Guten, das Erschrecken angesichts einer die Generationen verbindenden Sündengeschichte sowie die Einsicht in ihre tiefe Erlösungsbedürftigkeit miteinander im Streit liegen. Der Studientag folgt Adam und Eva, dem späten Augustinus, Kant und Kierkegaard und versucht, den Sinn der christlichen Rede von „Erbsünde“ genauer zu verstehen. Sind wir der Erbsünde ausgeliefert? Braucht es die Erbsünde, um den Menschen angesichts der Macht des Bösen zu verstehen? Wozu kann uns dieser Begriff heute dienen?