„Erinnern, Erzählen und unsere psychische Wohlbefinden. Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen“ – Workshop mit dem Gestalttherapeuten Frank Hahn
Die individuelle und kollektive Erinnerung bekommt Ausdruck in unseren Erzählungen. Die Art, wie wir erzählen, hat viel mit unserer psychischen Gesundheit zu tun. Die Mitbegründerin der Gestalttherapie, Laura Perls, sagte einmal: „Jedes Leben ist ein Roman.“ Das ist zunächst ein Hinweis auf die Fülle, die jedes Leben prägt – auch auf seine schmerzlichen, traumatischen, scham- und schuldbesetzten Seiten. Doch wie gehen wir mit diesen Teilen um? Wie mit den „unerledigten Gestalten“ des Lebens, dem gefühlsmäßig Versäumten und Verpassten? Fragen, die scheinbar eher die ältere als die jüngere Generation betreffen – doch ist das wirklich so? Auch viele Jüngere haben das Bedürfnis, durch das Erzählen des Erlebten sich ihrer selbst zu vergewissern und eine innere Mitte zu schaffen.
Wie unterscheiden sich womöglich die Erzählweisen zwischen Alt und Jung – und wo gibt es überraschende Gemeinsamkeiten? Der Workshop lädt dazu ein, sich gemeinsam auf biografische und dialogische Weise mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
Nach einem einführenden Kurzvortrag von Frank Hahn arbeiten die Teilnehmenden zunächst in Kleingruppen mit Formen des persönlichen Erzählens. Anschließend bietet ein innerer Gesprächskreis Raum für individuelle Beiträge im Dialog mit einem Gegenüber. Dabei können verschiedene Perspektiven erprobt und durch Rückmeldungen aus dem äußeren Kreis vertieft werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich Erzählweisen und der Umgang mit Gefühlen zwischen den Generationen unterscheiden – und wo sie sich vielleicht auch berühren.
Frank Hahn arbeitet als Gestalttherapeut mit eigener Praxis in Berlin mit einem integrativen Verständnis von Therapie, das kreative Ausdrucksformen, Biografiearbeit und Körperwahrnehmung verbindet. Er leitet den Kulturverein Spree-Athen e.V., beschäftigt sich intensiv mit Martin Bubers Dialogphilosophie sowie mit dem Denken Franz Rosenzweigs und ist auch publizistisch tätig – zuletzt erschien sein zweiter Roman beim Berliner Verlag PalmArtPress.
Die Junge Akademie ist ein Projekt der Katholischen Akademie Berlin in Kooperation mit der Guardini Stiftung und der Görres-Gesellschaft, das jungen Menschen eine Plattform bietet, sich mit gesellschaftlichen, philosophischen und politischen Themen auseinanderzusetzen. Im Jahr 2025 gestaltet der Kreis das „Themenjahr 81,2“, das sich an der Lebenserwartung der in Deutschland lebenden Menschen von 81,2 Jahren orientiert. Im Rahmen dieses Jahresthemas plant die Junge Akademie verschiedene Formate, darunter Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen, um den Diskurs über „Generationen im Wandel“ zu fördern.
Der Workshop richtet sich an Interessenten aus allen Altersgruppen. Bitte melden Sie sich per E-Mail an: information@katholische-akademie-berlin.de oder rufen Sie an unter (030) 283095-0.