Ausstellung „Mes amies“

Die Künstlerin selbst schreibt zu Ihrer Ausstellung:

Meine erste Freundin war meine Großmutter, sie lehrte mich Intimität und Vertrauen. Seitdem hatte ich das Glück, von wunderbaren, bewegenden, lebendigen, schönen, intelligenten, mutigen, liebevollen, kraftvollen, bescheidenen, neugierigen, aufgeregten, ruhigen, kreativen, komplexen, sympathischen Frauen umgeben zu sein… Jede von ihnen hilft mir auf ihre Weise, das Leben besser zu verstehen und zu schätzen. Meine Freundschaften sind so vielfältig wie die Persönlichkeiten, die sie verkörpern. Sie sind individuell, oft vertraulich zu zweit, immer großmütig und auf gleicher Augenhöhe. Manche Freundinnen kennen mich seit meiner Kindheit, andere sind mit den verschiedenen Etappen meines Lebens in Brüssel, Berlin oder anderswo verbunden. Meine Freundschaften entspringen einem Einverständnis; sie werden unterschiedlich gelebt, aber alle sind voller Selbstverständlichkeit, die mich mit Freude erfüllt. Dank all dieser Begegnungen entdecke ich das unendlich Andere und mich selbst. Ich werde dadurch menschlicher. Jede freundschaftliche Beziehung nährt mein Glück, sie ist nicht exklusiv, sie ist intensiv, kostenlos, aufrichtig und wertvoll. Ich bin diesen Frauen sehr dankbar, dass sie in meinem Leben präsent sind.

Meine Freundinnen haben mich dazu inspiriert, aktiv zur Fotografie zurückzukehren. Jedes Porträt ist das Ergebnis eines Treffens in meinem Atelier und des Geheimnisses der analogen Fotografie, fernab der kontrollierten Bilder in den sozialen Medien oder unseren Spiegeln. Einige von ihnen habe ich leider nicht fotografieren können. Aber ich freue mich über alle, deren Porträts hier zu sehen sind und danke ihnen, dass sie dieses Projekt möglich gemacht haben. Keine Freundin hat ihr Abbild vor der Vernissage gesehen. Jede hat mir vertraut. Ich hoffe, ihrer Offenheit gerecht zu werden, und bitte um ihre Nachsicht.

Weitere Informationen zu den Arbeiten von Gaёlle de Radiguès  finden Sie im Internet unter http://www.radigues.de/