Katharina von Siena – Lehrerin der Kirche

Katharina von Siena (1347-1380) wurde 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben und 1999 zur Schutzpatronin Europas erklärt. Sie ist die letzte der vier Kirchenlehrerinnen, die uns Schwester Teresa Forcades vorstellen wird. Katharina von Siena ist die einzige der vier Kirchenlehrerinnen, die keine Nonne ist. Sie war eine Laienfrau, die sich einem Leben der Hingabe und Nächstenliebe im Geiste des Dominikanerordens verschrieben hatte – jedoch wurde sie nie eine Nonne, weil sie unter den Armen ihrer Stadt sein wollte und nicht in einem abgeschiedenen Kloster. Sie war politisch aktiv und trug maßgeblich dazu bei, das französische Exil des Papsttums in Avignon zu beenden. Ihre Theologie der Sehnsucht und ihre Metapher der Brücke werden im Mittelpunkt unserer Begegnung mit ihr stehen.

Die Auszeichnung als „Kirchenlehrerin“ ist die höchste intellektuelle Anerkennung, die von der katholischen Kirche vergeben wird. Es gibt etwa 40 Männer, die diesen Titel tragen, und nur 4 Frauen. Die anderen drei Frauen sind: Hildegard von Bingen, Teresa von Ávila und Thérèse von Lisieux. Hildegard lebte mehr als 80 Jahre, Teresa von Ávila mehr als 60 Jahre, Katherina von Siena 33 Jahre und Thérèse von Lisieux nur 24. Angeleitet von Schwester Teresa Forcades durften wir bereits drei Kirchenlehrerinnen kennenlernen. Den Abschluss dieser Reihe bildet nun die geistliche Begegnung mit Katharina von Siena.

Dr. Dr. Teresa Forcades i Vila OSB ist Ärztin und Benediktinerin. Sie wirkt im Kloster Montserrat nahe Barcelona, wo sie die Monastische Schule „Sincletica“ begründet hat (www.sincletica.cat).