Veranstaltungsarchiv

Das aschkenasische Judentum

Herkunft, Blüte, Weg nach Osten.
Dokumentation
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Das aschkenasische Judentum. Herkunft, Blüte, Weg nach Osten
Termin: 28.05.2024
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Aschkenas: So nannten die seit dem Mittelalter in Europa ansässigen Juden ihr Siedlungsgebiet vor allem in Deutschland. Peter Schäfer hat in seinem jüngsten Buch deren wechselvolle Geschichte aus der Perspektive der aschkenasischen Juden nachgezeichnet und wird im Gespräch mit Gesine Palmer die besonderen Aspekte dieser Geschichte hervorheben. Peter Gößwein wird aus den Quellentexten, die hier teilweise von Peter Schäfer neu übersetzt wurden, lesen.

Ein frühes Edikt des Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 betrifft die Juden in Köln, doch erst für die Zeit um das Jahr 1000 sind jüdische Gemeinden in Köln, Mainz, Speyer, Worms, Regensburg, Prag oder Frankfurt sicher belegt. Woher kamen diese Juden? Wie waren ihre Gemeinden organisiert? Wovon lebten sie, und welche Beziehungen pflegten sie zu ihrer christlichen Umgebung? Peter Schäfer kennt wie kaum ein anderer die Schriften des mittelalterlichen Judentums und beschreibt auf ihrer Grundlage – jenseits einiger bis heute verbreiteten Klischeevorstellungen – den Alltag und die mystisch geprägte Frömmigkeit der aschkenasischen Juden. Sein Buch erzählt von den Verfolgungen und Vertreibungen im Spätmittelalter, der erneuten Blüte jüdischen Lebens in Polen, Litauen und Russland und vom Weg der Juden in eine ambivalente Moderne, die Emanzipation versprach und Vernichtung brachte. Seither liegen die Zentren des aschkenasischen Judentums in den USA und Israel, doch seine Wurzeln reichen weit in das europäische Ostjudentum, in das mittelalterliche Deutschland und in die Antike zurück.

Peter Schäfer, Professor em. für Judaistik, lehrte an der Freien Universität und der Princeton University und war bis 2019 Direktor des Jüdischen Museums Berlin

Referenten
Gastreferenten
Peter Gößwein
Berlin
Prof. Dr. Peter Schäfer
Professor em. für Judaistik
Verantwortlich
Dr. Gesine Palmer
Projektmitarbeiterin
+49 30 28 30 95-0 E-Mail schreiben