Veranstaltungsarchiv

Gespräch nach der Vorstellung

"Die schmutzigen Hände" von Jean-Paul Sarte
Termin: 25.04.2012
Ort: Deutsches Theater, Schumannstr. 13a, 10117 Berlin
Das Gespräch nach der Vorstellung erkundet, ob unsere Sinnsuche von der Idee eines Ganzen abhängt - sei sie religiös oder nicht.

Die Idee
Gespräch nach der Vorstellung

Welche Nachbilder es auch sein mögen, die uns durch den Kopf gehen nach
einem Theaterbesuch, stets sind sie aufgespannt zwischen dem gerade
Erlebten und dem, was wir ins Theater mitgebracht haben an Erinnerungen
und Vorstellungen. So ist der persönliche Eindruck zuletzt immer auch
ein biographischer, kultureller und weltanschaulicher Ausdruck. Das
Gespräch nach der Vorstellung lädt deshalb nicht ein zu einer
theatertheoretischen Debatte, sucht nicht den Meinungsaustausch.
Vielmehr wollen wir anlässlich des gemeinsam Erlebten im Theatersaal
über die eigenen Vorstellungsbilder ins Gespräch kommen, und über deren
Horizont in Religion und Weltanschauung.
Das Gespräch nach der Vorstellung  erkundet, ob unsere Sinnsuche von der Idee eines Ganzen abhängt – sei sie religiös oder nicht. Ins Gespräch einführen werden Martin Knechtges und
Katrin Visse gegen 22 Uhr, gleich im Anschluß an die Vorstellung
“Die schmutzigen Hände”.

Das  Stück
“Die schmutzigen Hände”
von Jean-Paul Sartre    

Im fiktiven Illyrien, 1943, zur Zeit der deutschen Besatzung: Der junge Hugo schließt sich der kommunistischen Partei an, um mit seiner bürgerlichen Herkunft zu brechen. Beherrscht von dem Gefühl, überflüssig zu sein, sucht er im kommunistischen Kollektiv nach dem ‘Wir’, nach der Möglichkeit, seinem Leben durch eine Tat einen Sinn zu verleihen. So stimmt er zu, den Parteiführer Hoederer zu ermorden, der einen Pakt mit den reaktionären Kräften gegen die Deutschen anstrebt und als Verräter angesehen wird. Hugo wird Hoederes Privatsekretär und lebt mit seiner Frau Jessica in dessen Haus. Je näher Hugo dem charismatischen Hoederer kommt, umso mehr bewundert er ihn, sucht seine Anerkennung. Er zögert die Tat immer weiter hinaus. Erst als er glaubt, dass Hoederer Jessica verführt hat, erschießt er Hoederer. Entlassen aus dem Gefängnis besteht Hugo darauf, dass der Mord politisch motiviert war und keine Eifersuchtstat. Doch die politische Situation hat sich gewendet.
 
Sartres Drama, uraufgeführt 1948, ist eine Auseinandersetzung mit dem Kommunismus, den inneren Widersprüchen einer Gesellschaft und letztlich eine Abrechnung mit den Irrtümern jedweder Ideologie. Es stellt die Frage, ob und wie man sich in gesellschaftliche Prozesse einmischen muss, für welche Gesellschaftsform man eintritt und ob es ‚richtiges’ Handeln in Zeiten globaler sozialer und demokratischer Krisen überhaupt geben kann.

(aus dem DT-Programm)

Regie: Jette Steckel, Premiere im DT war am 20. Januar 2012.

Organisatorisches
Eine Teilnahme am Gespräch nach der Vorstellung ist nur für Besucher der Abendvorstellung im Deutschen Theater möglich.

 Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr. Eine gesonderte Anmeldung zum Gespräch nach der Vorstellung (beginnt
ca. 21.50 Uhr und endet ca. 23 Uhr) ist nicht verpflichtend, aber erbeten.

Gewöhnlich
sind die Vorstellungen des DT gut besucht. Interessenten an unserem Gespräch nach der Vorstellung  werden daher gebeten, sich rechtzeitig
und eigenständig um Karten an der
Kasse des Deuschen Theaters zu bemühen.
Die Karten kosten zwischen 6,- und 45,- Euro, ermäßigt in allen Preisgruppen 9,- Euro.

Referenten
Verantwortlich
Martin Knechtges
Kooperationspartner
Deutsches Theater
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