Veranstaltungsarchiv

Mediation of the Secular and Religious: An Islamic Perspective

Das Säkulare und Religiöse vermitteln: Eine islamische Perspektive
Dokumentation
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Abdullahi An-Na’im: Mediation of the Secular and the Religious: An Islamic Perspective
Termin: 07.10.2014
Beginn: 19:00 Uhr
Kosten: , ermäßigt 2,00 €
Ort: Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
(auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung)

 

Ein Bericht über den Vortrag bei Deutschlandfunk findet sich hier:

http://www.deutschlandfunk.de/abdullahi-ahmed-an-na-im-einen-islamischen-staat-kann-es.886.de.html?dram:article_id=301886

 

                               ** ENGLISH VERSION BELOW**

„Ein säkularer Staat ist ein muslimischer Imperativ“, behauptet Abdullahi An-Na’im. Denn nur in einem solchen kann jeder aus freien Stücken Muslim sein. Moderne und Religion brauchen einander, betont der Rechtswissenschaftler, damit beide in islamischen Gesellschaften heute ihre Bestimmungen auf die ihnen angemessene Weise entfalten können. Seine Analyse wird auch anspruchsvolle postkoloniale Konzepte religiöser Autorität beinhalten, die für veränderte Interpretationen gängiger Vorstellungen von Scharia bedeutsam sind.  Verfassungsstaatlichkeit, Bürger- und Menschenrechte, davon ist An-Na’im überzeugt, bilden den essentiellen Rahmen für eine solche Vermittlung zwischen dem Säkularen und dem Religiösen in islamischen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts. 


 Kommentar: Prof. Dr. Otto Kallscheuer, Politikwissenschaftler und Philosoph

 

Abdullahi An-Na’im ist Charles Howard Candler Professor für Recht an der Emory Unisity in Atlanta (USA). Er stammt aus dem Sudan, hat an den Universitäten Khartoum und Cambridge studiert, wurde in Edinburgh promoviert und kehrte als junger Professor an die Universität Khartoum zurück, wo er sich der Reformbewegung Mahmud Muhammad Tahas anschloss.  Als der islamische Fundamentalismus im Sudan stärker (und Taha hingerichtet) wurde, verließ Abdullahi an-Na’im das Land und unterrichtete an Universitäten in Kalifornien, Kanada, Schweden. Seine wichtigsten Werke befassen sich mit dem Verhältnis von Religion, religiöser Identität, Verfassung und der Universalität von Menschenrechten.  Neben seiner theoretischen Forschung und Lehre hat er sich in Ländern wie Kamerun, Malaysia, Nigeria, Tansania, Uganda, den USA oder dem Jemen gesellschaftspolitisch engagiert. Von 1993-95 war er Executive Director von Human Rights Watch/Africa 1993—95. Zu seinen Publikationen zählen “Toward an Islamic Reformation. Civil Liberties, Human Rights, and International Law” (1990), “Islam and the Secular State. Negotiating the Future of Sharia” (2009), “Muslims and Global Justice” (2010), “What Is an American Muslim? Embracing Faith and Citizenship” (2014). Zahlreiche seiner Artikel kann man hier lesen bzw. downloaden. Der Artikel Die kulturelle Vermittlung der Menschenrechte ist sogar auf Deutsch erschienen.

 

Prof. Dr. Otto Kallscheuer ist Philosoph und freier Autor. Er studierte Philosophie, Soziologie und Geschichte in Bonn, Bochum und Berlin und promovierte in Frankfurt/Main. Verschiedene Forschungsstipendien führten ihn an die Universitäten von Princeton, NJ, Wien, Münster und Basel. Er lehrte Politikwissenschaft und politische Philosophie in Italien, Deutschland und der Schweiz.

Oto Kallscheuer hat zahlreiche Schriften verfasst, auch zu Fragen der Theologie in der Moderne. Neben seinen Buchveröffentlichungen als Autor und Herausgeber schrieb er Aufsätze für die Blätter für deutsche und internationale Politik, die Frankfurter Hefte, das Kursbuch, Leviathan und das Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen sowie für überregionale Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und Die Zeit. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören: Marxismus und Erkenntnistheorie in Westeuropa: Eine politische Philosophiegeschichte (1986),Das Europa der Religionen (1996), Die Wissenschaft vom lieben Gott (2008), Zur Zukunft des Abendlandes (2009) u.v.m. Otto Kallscheuer lebt in Sassari auf Sardinien und in Berlin.

 

 **ENGLISH VERSION**

The only way of being Muslim is: by conviction and choice. This is why a secular state is an Islamic religious imperative, argues the Muslim jurist Abdullahi An-Na’im. He speaks for the interdependence of modernity and tradition for either of these two paradigms to serve its purpose for Islamic societies today.  Constitutionalism, citizenship and human rights provide the essential fundamental framework for such mediation of the secular and religious within Islamic societies of the 21st Century, says the an-Na’im further.  His analysis will include challenging post-colonial conceptions of religious authority in order to transform current interpretations of Sharia.

 Commentary: Otto Kallscheuer, Prof. for Political Science and Philosophy

 

Prof. Dr. Abdullahi an-Na’im ist Charles Howard Candler Professor of Law at Emory University n Atlanta, Georgia, USA.  He holds an LL.B., University of Khartoum/Sudan; LL.B. and LL.M., University of Cambridge/England, and PhD in Law, University of Edinburgh/Scotland. He taught at the University of Khartoum, at UCLA/USA, the University of Saskatchewan/Canada and Uppsala University/Sweden. He served as Executive Director of Human Rights Watch/Africa 1993—95.

Prof. Dr. Otto Kallscheuer studied philosophy, sociology and history in Bonn, Bochum and Berlin and finished his Ph.D. in Frankfurt. Otto Kallscheuer hold numerous international research fellowships, among other universities in Princeton, NJ (Institute for Advanced Study), in Vienna, Münster and Basel; he has taught political science and political philosophy in Italy, Germany and Switzerland; e.g. in Berlin (Freie Universität), Naples and Rome (University Roma 3), currently at Sassari (Sardinia, Italy).

 

Gefördert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Referenten
Gastreferenten
Prof. Dr. Abdullahi Ahmed an-Na’im, Emory University School of Law, Atlanta/USA und Prof. Dr. Otto Kallscheuer, Sardinien/Berlin
Verantwortlich
Dr. Katrin Visse
Referentin
+49 30 28 30 95 114 E-Mail schreiben